Fotoausrüstung
Immer wieder werde ich während meiner Fotoreisen oder bei den Vorträgen gefragt, mit welcher Fotoausrüstung ich fotografiere und welche Marke nun die beste ist. Darauf gibt es eine ganz klare Antwort: „Die beste Kamera ist die, die man gerade hat“. Das bedeutet für mich, dass nicht die Kamera, sondern der Fotograf bzw. die Fotografin das Bild macht. Ich habe zwar immer Wert auf eine gute Ausrüstung gelegt, weil diese mein Arbeitsgerät ist, allerdings ist mir im Lauf der Jahre jeglicher „Marken-Fetischismus“ abhandengekommen.
Nachdem ich jahrelang mit diversen Nikon-Kameras und Objektiven fotografiert habe, habe ich vor 3 Jahren sogar einen Systemwechsel vollzogen, da Nikon den Zug der Zeit versäumt und die Umstellung auf spiegellose Kameras verschlafen hat. Aktuell ist also die Sony Alpha 1 meine erste Wahl. Dazu fotografiere ich ausschließlich mit Objektiven aus der G-Serie von Sony im Brennweitenbereich von 15 mm bis 600 mm. Von Nikon habe ich die D850 und das Objektiv 14 mm-24 mm/2,8G behalten, da es für Sternenaufnahmen und Polarlichter kaum eine bessere Kombination gibt.
Als Reisefotograf möchte ich schnell und beweglich bleiben und mich nicht mit einem Haufen unnützem Zubehör abschleppen. Bei meinen Fotoreisen biete ich den Teilnehmern – falls gewünscht – eine ungesponserte Beratung zur Kamera-Ausrüstung, die auf den jeweiligen Zweck und Fotostandard zugeschnitten ist. Es gibt mittlerweile auch jenseits der High-End-Profimodelle jede Menge guter und preiswerter Kameras.
Meine Basisausrüstung besteht also aus den oben beschriebenen Kamerabodies (ich habe 2 davon) und 3-4 Zoom-Objektiven: das Sony SEL-1224GM G Master Ultra-Weitwinkel-Zoom-Objektiv (12-24 mm, F2.8), das Standardzoom 24-70 mm/2,8 (SONY FE 24-70 MM F2,8 G-MASTER), ein FE 70–200 mm F2,8 GM OSS sowie das Sony FE 200–600 mm F5,6–6,3 G OSS. Dazu gehört noch ein Blitz und ein Feisol-Stativ. Als Filter nutze ich nur noch Graufilter in verschiedenen Stärken und einen Polarisationsfilter. Das ist alles.
Diese Ausrüstung passt, bis auf das 200-600 mm-Objektiv, in einen Fotorucksack (Spezialanfertigung von König), den ich noch tragen kann. Einen qualitativen Unterschied zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten sehe ich nicht mehr. Auch die Lichtstärke der Zoom-Objektive ist enorm. Das hat allerdings auch seinen Preis.
Da ich fast ausschließlich im RAW-Format fotografiere, habe ich ein kleines Notebook dabei, auf dem ich unterwegs einen Teil der Computerarbeit erledige (Ordnerstruktur, RAW-Konvertierung, Datensicherung). Dafür nutze ich Adobe Lightroom. Zuhause übertrage ich die Bilder dann auf verschiedene Festplatten und bearbeite sie weiter (mit Adobe Lightroom/Photoshop).
Das Thema Film- und Video wird immer wieder in der Vortragsszene diskutiert. Ich empfinde die Möglichkeit, Filme und Videos in den Vortrag einzubinden, durchaus als Bereicherung, allerdings nur dort, wo sie wirklich Sinn machen. Ich habe davon Abstand genommen, gleichzeitig zu filmen und zu fotografieren, da die Medien Fotografie und Film, trotz der technischen Verschmelzungsmöglichkeiten, zu unterschiedlich sind. Meine Videokamera nutze ich nur, um beispielsweise Interviews aufzunehmen oder Szenen einzufangen, die förmlich nach Film „schreien“ (z.B. Tanzszenen und viele Tieraufnahmen in Aktion). Ansonsten hat das Foto für mich meist Vorrang. Eine Ausnahme, die noch richtig Spaß macht, sind Drohnenaufnahmen, bei denen ich mehr filme als fotografiere. Mit der DJI Mavic 2 Pro und neu der DJI Mavic 3 Pro haben wir fantastische Möglichkeiten für Luftbilder, die die Grenzen der Fotografie erweitern und einfach Spaß machen.
Ideal finde ich es, wenn noch eine zweite Person dabei ist. Meine Frau Ariane oder ein professioneller zweiter Kameramann übernehmen dann oft den Filmpart. Für die Zukunft freue ich mich über die weitere „Miniaturisierung“ und vor allem über das geringere Gewicht der Kameras und Objektive. Wahrscheinlich werden spiegellose Systeme die Zukunft dominieren, wenn es gelingt, den enormen Stromverbrauch dieser Kameras einzudämmen. Aber egal, wohin die technische Reise geht, es wird weiterhin einen Fotografen geben, der die jeweilige Situation erkennt und umsetzt. Das „Auge“ und die Fähigkeit, eine Szene oder ein Motiv fotografisch darzustellen, können auch das beste Kamerasystem der Welt nicht übernehmen. Besonders für den Autofokus habe ich die Möglichkeiten der KI (richtig eingesetzt) schätzen gelernt.
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